Die Union ist unzufrieden mit der Informationspolitik des Bundesumweltministeriums zum Thema „Wolf“. Die westfälische CDU-Abgeordnete Rita Stockhofe zeigte sich enttäuscht, dass die Parlamentarische Staatssekretärin im Umweltressort, Rita Schwarzelühr-Sutter, in der Fragestunde des Bundestages letzte Woche eine Reihe von Antworten schuldig geblieben sei.
So habe die Staatssekretärin keine Auskunft darüber geben können, ab wann ein „günstiger Erhaltungszustand“ beim Wolf erreicht sei und welche Maßnahmen dann ergriffen werden müssten. Schwarzelühr-Sutter hatte den derzeitigen Wolfsbestand in Deutschland mit 47 Rudeln, 14 Paaren und vier Individuen angegeben. Damit sei der Erhaltungszustand noch nicht erreicht, sagte sie, ohne Angaben darüber zu machen, bei welchen Zahlen dies der Fall sei.
Die SPD-Politikerin bekräftigte zugleich die Auffassung, dass nach den vorliegenden Erkenntnissen Verhaltensauffälligkeiten von Wölfen in erster Linie darauf zurückzuführen seien, dass die Tiere im Welpenalter angefüttert worden oder in Kontakt mit Menschen gekommen seien. Mit der von Ministerin Dr. Barbara Hendricks im vergangenen Jahr ins Leben gerufenen Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema „Wolf“ würden die Länder im Umgang mit auffälligen Wölfen unterstützt.
Stockhofe warf dem Bundesumweltministerium vor, es ignoriere die Notwendigkeit, dringend einen Wolfsmanagementplan aufzustellen, damit beispielsweise Maßnahmen bei Verhaltensauffälligkeiten ergriffen werden könnten. Die Aussage der Staatssekretärin, dass man sich zusammensetzen werde, wenn es ausreichend Wölfe gebe, um dann zu schauen, was man machen könne, ist nach Unionsauffassung unverantwortlich.