Der britische Showstar Jeremy Clarkson hat in den vergangenen Jahren etwas geschafft, woran viele zuvor gescheitert waren. Mit seiner Serie „Clarksons Farm“ hat er Millionen Menschen für die Landwirtschaft begeistert. Ohne Kitsch, stattdessen mit allen realen Problemen, die das Leben als Landwirt mit sich bringt: Schlechtes Wetter, kranke Tiere, hohe Kosten und Behörden, die den Weiterbetrieb des Hofes immer wieder infrage stellten.
Am 3. Mai geht die Serie offiziell auf Amazon Prime Video in die dritte Staffel. Vor dem Staffelstart hat Clarkson wieder eine Lanze für die Bauern gebrochen und ziemlich deutlich gezeigt, dass die Landwirtschaft ihm nicht am Allerwertesten verbeigeht.
Vorkosten explodieren
In einer Presseveranstaltung zur Serie stellte Clarkson vergangene Woche klar, dass ein Ziel der aktuellen Staffel ist, die enormen Vorkosten zu zeigen, die ein Agrarbetrieb heute bei der Produktion von Ackerfrüchten aufbringen muss. Vor einigen Jahren hätte ein Hof von seiner Größe (rund 400 ha) vor der Ernte umgerechnet vielleicht knapp 50.000 € in Saatgut, Dünger, Diesel und andere Produktionsmittel gesteckt. Im letzten Jahr habe der Vorfinanzierungsbedarf allerdings schon bei mehr als 126.000 Euro gelegen. Man komme in der Landwirtschaft an einen Punkt, wo das Risiko, so hohe Summen zu investieren, auch wegen der Unwägbarkeiten beim Wetter einfach zu hoch wird, warnte Clarkson.
Für ihn hat das auch viel mit dem immer kleineren finanziellen Anteil der Landwirte am Endprodukt zu tun. Clarkson gibt dazu ein kleines Beispiel: Eigenen Angaben zufolge bekam er zuletzt für guten Brotweizen umgerechnet 29 Cent/kg. Das Kilo Mehl koste im Supermarkt aber 1,65 €. „Was passiert hier? Wir tragen das ganze Risiko und bekommen 0,29 Cent“, fragt sich Clarkson.
Schweinehaltung als neues Standbein
Das und vieles mehr will der Landwirt Clarkson zusammen mit seinem jungen Betriebsleiter Kaleb Cooper und Agrarberater Charlie Ireland ab Freitag auf dem Streamingkanal von Amazon zeigen. Dabei geht es nicht nur um Ackerbau. Nach mehreren kuriosen Anläufen mit anderen Nutztieren wie Schafen und Rindern steigt Clarkson diesmal in die Schweinehaltung ein.